Glockengeläut

Im Winter 2010/11 machte Herr Dennis Wubs, Organist und Orgelsachverständiger aus Onstwedde/Niederlande, eine Ton- und Videoaufnahme von den Glocken in der Glockenstube (Glockenturm).

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Süßer die Glocken nie klingen?!

GlockenIhr Klang gehört zum Charakter des Dorfes wie die Mühle und das alte Rathaus. Täglich lassen sie mehrmals von sich hören: Unsere Kirchenglocken. Im Glockenturm der Ev.-ref. Kirche hängen vier Glocken mit unterschiedlichen Durchmessern und Tonarten. Eine weitere kleine Glocke hängt außen in der nördlichen Schalluke und ist von der Kirchseite aus sichtbar. Sie wird mit einem Hammer angeschlagen und als Uhrschlagglocke genutzt. Viertelstündlich schlägt die kleinste der Glocken im Turm.

Die im Kirchturm hängende kleinere Glocke (Durchmesser 1,20 m) „weckt" täglich außer sonntags um 8.00 Uhr für fünf Minuten und läutet auch um 19.00 Uhr den Feierabend ein. Die mittelgroße Glocke erklingt an den gleichen Wochentagen um 12 Uhr mittags.

Wenn die zwei größten Glocken (Durchmesser 1,38 m und 1,71 m) ertönen, bedeutet dies, dass es etwas bekannt zu geben gibt. Hier ist die Uhrzeit entscheidend: Läutet es um 9.00 Uhr fünfzehn Minuten lang, ist eines unserer Häuser zu einem Trauerhaus geworden. Oft trifft sich dann die Familie der oder des Verstorbenen und lauscht gemeinsam dem Glockenklang. Läutet es hingegen um 17.00 Uhr, dann haben sich die Eltern eines Neugeborenen dazu entschlossen, auch dies durch die Kirchenglocken dem Dorf bekannt zu machen. Auch zu Hochzeiten ist es dieses Geläut, das auf Veränderung im Leben hinweist.

Jeden Samstag um 16.00 Uhr wird das Wochenende eingeläutet. Die Glocken erinnern uns Menschen damit an die nötige Zeit der arbeitsfreien Ruhe und Erholung und fordern uns gleichzeitig zum Gebet auf.

Nicht zuletzt wird die Gemeinde zum Gottesdienst gerufen. Die zwei größten Glocken schwingen sonntags ab 9.45 Uhr oder jeweils 15 Minuten vor Beginn. Die letzten 5 Minuten ist nur noch die dritte, kleinere Glocke zu hören. Auch bei Trauerfeiern begleitet diese Läutreihenfolge den Gang auf den Friedhof und lässt damit auch alle nichtanwesenden Gemeindeglieder daran teilnehmen.

Am Heiligen Abend werden die Glocken wieder zum Gottesdienst rufen. Beim Gemeindegesang zu „O du fröhliche" erklingt dann das volle Geläut für 20 Minuten. Das längste durchgehende Geläut können wir um 0.00 Uhr zum Jahresbeginn hören: Dann werden alle Glocken 30 Minuten lang ertönen.

Wann immer unsere Glocken zu hören sind, erinnern sie uns an die Gemeinschaft der christlichen Gemeinde und unsere Beziehung zu Gott.

Henning Kraft